Symphonie in Sofia
Am 27.06. steht ein spannender Auftritt bevor, auf den ich mich sehr freue. Gustav Mahlers 8. Symphonie wird am NDK (Nationaler Kulturpalast) in Bulgariens Hauptstadt Sofia aufgeführt und ich habe die Ehre, den Part des Tenors zu singen.
Aufbruch zu großem Solo
Bereits heute startet die Reise, die mich meinem ersten solistischen Part in einem Werk dieser Größe näherbringt – und die Vorbereitungen für das Erlebnis sind schon sehr aufregend.
Gemeinsam mit dem Sofia Philharmonic Orchestra unter Leitung des Dirigenten Emil Tabakov auf der Bühne zu stehen, so wie es auch die Tenöre Placido Domingo und Jose Carreras bereits getan haben, ist ein phantastisches Gefühl.
Mahlers Größtes
Gustav Mahler selbst bezeichnete dieses Werk in einem Brief an seine Frau Alma als „größtes was ich je gemacht habe“. An der Uraufführung der Sinfonie in Es-Dur waren mehr als 1.000 Aufführende beteiligt, was ihr den Beinamen „Sinfonie der Tausend“ einbrachte.
Der erste Teil des Werkes vertont einen mittelalterlichen Pfingsthymnus in Latein, während der zweite, längere Teil das Ende von Goethes Faust zum Thema hat, einer Tragödie, die Mahler zeitlebens beschäftigt hatte. Scheinbar zwei nicht zueinander passende Inhalte, doch auf den zweiten Blick erkennt man, dass die Gnade, die Faust durch sein Streben schließlich doch noch erreicht, sehr gut zur Erlösung und dem Heiligen Geist passt, die in den Texten zu Pfingsten thematisiert werden.
Ich selbst bin ein großer Freund von Mahlers Werken und in dem Stück, das er selbst als sein größtes empfand, mit einem renommierten Orchester unter Leitung eines ausgezeichneten Dirigenten auftreten zu dürfen, ist mir eine ganz besondere Ehre. Danken möchte ich deshalb auch noch einmal Natalie, meinen Eltern sowie Sylvia Greenberg und Wolfgang Fritzsche, die mich auf dem Weg hierher begleitet und unterstützt haben.
Derzeit wirkt es auf mich noch etwas unwirklich, weshalb ich mit einem Zitat aus Faust enden möchte, das zum Abschluss der Symphonie vom Chor vertont wird und mein Gefühl ein wenig widerspiegelt: „Das Unbeschreibliche, hier wirds getan“